Als der renommierte Zirkus Probst jüngst seine diesjährige Tournee
abgesagt hat, schlug das im Mikrokosmos des fahrenden Volks ein wie eine
Bombe. "Der Zirkus ist die Welt von uns allen. Das ist unser Leben,
soetwas ist einfach unfassbar", sagt Angela Schmidt und atmet beim Thema
Mindestlohn und seine Auswirkungen auf das Schaustellergewerbe tief
durch. Wegen der Einführung des Mindestlohns und dem damit verbundenen
bürokratischen Aufwand hatte Probst die Reißleine gezogen und bastelt
derzeit personell abgespeckt an Alternativen wie Projektzirkus,
Filmarbeiten und Hundeschauen. Für Angela Schmidt und ihren Mann Bernhard stellen sich diese
Alternativen nicht. Das Ehepaar führt den einstigen DDR-Staatszirkus
Aeros als reines Familien-Unternehmen. "Wir essen gewissermaßen alle aus
einem Topf. Für uns stellt sich das Problem mit dem Mindestlohn nicht
so sehr. Andere trifft es leider sehr hart", sagt die Chefin. Link: freiepresse