Samstag, 17. November 2012

Grock, berühmter Akrobat, Musikclown und Komponist.

Grock, 

alias Charles Adrien Wettach, wurde am 10. Januar 1880 in der Schweiz geboren; Verstorben am 14. Juli 1959 in Italien. Er war ein berühmter Akrobat, Musikclown und Komponist.

Er beherrschte 15 Instrumente und spielte virtuos Violine, Klavier und Konzertina. Riesige Schlappschuhe, riesige Schlabberhose und winzige Instrumente waren seine Markenzeichen ebenso wie sein in allen Tonarten hervorgebrachtes "Waruuuuuum?", gefolgt von einem "Nit möööööglich!", ausgestossen in vollster Naivität und bodenlosem Erstaunen.

Er sprach sechs Sprachen fliessend: Französisch (Muttersprache), Englisch, Italienisch, Deutsch, Spanisch und Ungarisch.

Einen Teil seiner Jugend verbrachte Adrien in Biel, wo sein Vater das Restaurant "Paradisli" hatte, hier hatte der junge Adrien gemeinsam mit seiner Schwester seine ersten Auftritte.

Von 1897 bis 1899 war Adrien Wettach als Sprach-, Gymnastik- und Reitlehrer in Ungarn tätig. Anschliessend spielte er in Budapest als Violinist in einem Schrammel-Quartett. Nach einem dieser Auftritte wurde er vom Clown Alfred Prinz als Partner angeheuert. Schon kurz darauf traten die beiden als "Alfredianos" in einem ungarischen Zirkus auf. In der römischen Arena von Nimes in Südfrankreich trat Adrien Wettach mit Partner "Brick" am 1. Oktober 1903 zum ersten Mal unter dem Namen "Grock" auf.

In den folgenden Jahren eroberte er die Zirkuswelt und ab 1911 die Musik Halls von ganz Europa, Amerika und Nordafrika. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs lebte er ab 1915 neun Jahre in England, wo er im Music-Hall "Coliseum" Triumphe feierte. 1928 liess sich Grock als reicher Weltstar an der italienischen Riviera die prunkvolle "Villa Bianca" (heute Villa Grock) erbauen.

Seine Auftritte nach 1933 in Nazi-Deutschland brachte Grock nach dem Zweiten Weltkrieg harte Kritik. Kurz vor Ausbruch des Krieges nahm Grock Abschied von der Bühne und zog sich in seine Villa zurück. 1944 flüchtete er in die Schweiz und trat dort schon bald wieder auf. 1951 gründete Grock 71-jährig sein erstes, erfolgreiches Zirkusunternehmen. Um seine Nummer auch im Rund des Zirkus vorführen zu können entwarf er eigens dafür eine Drehmanege. Am 31. Oktober 1954 stand Grock in Hamburg zum letzten Mal in der Manege, dann zog er sich in seine Villa in Oneglia zurück und starb dort am 14. Juli 1959. Die Villa Grock wurde mit Mitteln einer Stiftung und Geldern der EU renoviert, und 2009 für das Publikum wieder zugänglich gemacht.